Rückblick auf das 4. Gesamttreffen. Motto: Schulforschung betreiben in Zeiten der Pandemie

Schulforschung in Zeiten der Pandemie: Unser viertes digitales Verbundtreffen

Wir befinden uns nun schon im sechsten Projektmonat nach einem schwierigen Start mitten in der Corona-Krise. Wir freuen uns daher besonders, dass – neben all den anderen Arbeitspaketen – mittlerweile der Kontakt zu den ersten Schulen steht. Die Schulakquise gestaltet sich unter den aktuellen Bedingungen als schwierig und bedarf eines langen Atems, doch haben sich sowohl rund um Bremen als auch rund um Kaiserslautern Schulen interessiert zurückgemeldet. Die ersten gemeinsamen Gespräche verliefen positiv und unser Projekt ist auf einem guten Weg, Schulen in den weiteren Projektverlauf aktiv einzubinden. Interessanterweise drehten sich unsere Gespräche vor allem darum, was wir erheben möchten – und weniger um die allgemeine Durchführbarkeit von Forschungsprojekten in Zeiten von Abstand, Hygiene und Maske. Nach den Herbstferien waren weitere Gesprächsrunden zur Zusammenarbeit und Akquise geplant, welche leider wegen steigender Infektionszahlen vorerst abgesagt werden mussten. Glücklicherweise haben wir in den letzten Monaten aber alle vielfältige Wege gefunden, um auch digital in Kontakt zu bleiben!

Aus diesem Grund befassen wir uns aktuell verstärkt mit möglichen alternativen (digitalen) Forschungsmethoden und dem weiteren Vorgehen. Auf unserem Gesamtprojekttreffen Ende Oktober haben wir uns dementsprechend auf einen Ablaufplan für die nächsten Monate verständig, dessen Details nun ausgearbeitet werden: Eine Kombination aus Beobachtungen, Cultural Probes und Gruppeninterviews soll uns Einblicke in das Datenhandeln des pädagogischen Personals an Schulen geben und die Grundlagen dafür legen, um gemeinsam mit der jeweiligen Schule ein Datenbildungskonzept zu erarbeiten. Unsere Möglichkeiten sind durch die Coronapandemie eingeschränkt und unterliegen sich potenziell ändernden Rahmenbedingungen, daher muss neben Plan A auch ein Plan B (oder C…) her!

Digitale Beobachtungen und Gruppendiskussionen sind technisch fast problemlos umsetzbar und die Ausrüstung stünde uns zur Verfügung. Es werden sicherlich Praxistests von Nöten sein, um die Funktion der Technik sicherzustellen. Jedoch müssen wir uns mehr Gedanken um die Herausforderungen und Stolpersteine digitaler Beobachtungszugänge machen. Einige mögliche Engführungen liegen auf der Hand: Bei videographierten oder digitalen Beobachtungen können uns, bedingt durch den Bildausschnitt der Kamera, wichtige Handlungen oder Interaktionen entgehen, während in digitalen Gruppendiskussionen ein Textchat und Emoticons hinzukommen könnten. Wenn wir, statt einer Beobachtung vor Ort, beispielsweise an einem Textchat teilnehmen, dann sind weitere datenschutzrechtliche Maßnahmen zu prüfen. Als eine weitere Alternative böten sich auch Tagebücher an. Damit würden wir aber vom pädagogischen Personal mehr eigenen Einsatz erwarten und es zusätzlich belasten.

Man sieht schnell, die Herausforderungen von Schulforschung in Zeiten einer Pandemie erstrecken sich auf unterschiedliche Ebenen und werden uns sicherlich noch eine Zeit beschäftigen.

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