Am 11.11.2021 fand im Rahmen der Regionalkonferenz „Schule post Corona“ die erste unserer drei Projektkonferenzen statt. Diese erste Konferenz sollte den Blick auf Daten in der Schule weiten, so dass wir uns entschlossen haben, mit Schulvertreter:innen (Schulleitungen, Lehrpersonen, Datenschutzbeauftragte) das Thema „Datopia – Zukunftsszenarien einer datengestützten Schule“ zu diskutieren. Ausgehend von der wachsenden Rolle von Daten und Algorithmen (in) der Schule haben wir gemeinsam mit Akteur:innen unserer Projektschulen sowie weiteren interessierten Schulleitungen und Lehrpersonen sowohl auf eine Utopie als auch eine Dystopie einer datengestützten Schule geblickt:
“Heute ist die Utopie vom Vormittag… “ (Truman Capote, Teil 1)
Daten von und über Menschen, die digital generiert und/oder digital verbreitet werden, helfen uns, die Welt besser zu verstehen: Lernerfolge von Schüler:innen können sichtbar gemacht werden, Lehrer:innenhandeln besser unterstützt werden. Was bedeutet das eigentlich für die Schule? Wie könnten diese Daten Schule und Unterricht besser machen?
„…die Wirklichkeit vom Nachmittag“ (Truman Capote, Teil 2)
Daten von und über Menschen, die digital generiert und/oder digital verbreitet werden, werden zu einer neuen Form von Macht. Wir alle hinterlassen immer und überall diese Daten, die dann von den Big 5 der Tech Branche genutzt werden. Was bedeutet das eigentlich für die Schule? Wie verändert sich Schule durch die Sammlung digitaler Daten? Welche (neuen) Machtverhältnisse ergeben sich?
In der Diskussion untereinander wurde schnell klar, dass weder die Utopie einer datenbasierten Schule noch die Dystopie als wünschenswerte Zukunft eingeschätzt wurden. Vielmehr ist die Vorstellung einer solchen „Zukunft der Schule“ oder „Schule der Zukunft“ immer schwer vor dem Hintergrund bisheriger Vorstellungen und Praktiken – daran werden auch digitale Medien oder (digitale) Daten nichts ändern. Sichtbar wurde im gemeinsamen Austausch, dass Diskussionen um die Erhebung und Nutzung von Daten auch im Rahmen unserer Projektkonferenz insbesondere mit dem Wunsch einer Entlastung von Lehrpersonen, bspw. bei Verwaltungsaufgaben oder Korrekturarbeiten, einhergehen. Bei aller Hoffnung und Euphorie um Daten wurde aber auch die Relevanz des persönlichen Kontakts zwischen Lehrperson und Schüler:innen hervorgehoben. Verbunden mit einer leiblichen Co-Präsenz ist diese nicht nur für das pädagogische Handeln entscheidend, sondern, da waren sich die Diskussionsteilnehmenden einig, kann auch die Nutzung von Daten positiv beeinflussen.
Wir danken allen teilnehmenden Schulleitenden und Lehrpersonen für die lebhafte Diskussion und sind gespannt, welche Erkenntnisse wir bei der Analyse der Diskussion zu einer Schule der Zukunft erlangen.
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