Neue Kollegin in Bremen im AID-Projekt

Seit diesem Sommer arbeitet Dr. Irina Zakharova im AID-Projektteam des ifib in Bremen. Dabei liegt ihr Forschungsinteresse auf der Datenarbeit, die pädagogisch Tätigen und weitere schulischen Akteur*innen, in ihrem Arbeitsalltag verrichten. Besonderer Fokus liegt dabei darauf, wie sich durch diese Datenarbeit Handlungsmacht schulischer Akteur*innen, die Organisation des Lehrens und Lernens verändern, welche Sorgen diese Veränderung mit sich bringen und wie sich schulische Akteur*innen um Daten und Technologien in Schulen kümmern. Seit 2018 hat Irina zu den Fragen der Datafizierung in Schulen in Deutschland geforscht und publiziert (Zakharova & Jarke 2022; Zakharova, Jarke, Breiter 2022) und bringt nun diese Erfahrungen in ihre Arbeit am AID-Projekt mit ein. Irina hat ihre Promotion und ihr Masterstudium an der Universität Bremen abgeschlossen. 2022 war sie mit einem Forschungs- und Lehraufenthalt an der Sördertörn University Stockholm. Zuvor hat Irina Öffentlichkeitsarbeit studiert und in verschiedenen Unternehmen in PR und Marketing gearbeitet.

In ihrer Promotion an der Universität Bremen hat sie eine konzeptuelle und methodologische Kartierung des interdisziplinären Feldes der kritischen Datenstudien (Critical Data Studies) vorgenommen. Dafür hat sie eine Literaturanalyse und Experteninterviews mit Forschenden weltweit geführt, die in ihren sozialwissenschaftlichen Studien empirische Datafizierungsprozesse erforschen. Auf dieser Grundlage entwickelte Irina eine Heuristik, anhand welcher Datafizierungsforschung reflektiert und kategorisiert werden kann. Dabei werden die Kontinuen zwischen Datenproduktion und Datennutzung sowie zwischen Individuen und Kollektiven, die von Datafizierungsprozessen betroffen sind, in den Vordergrund gerückt. Zusammen mit dieser Heuristik entwickelte sie drei Methodenassemblagen, die als Antwort auf die Frage dienen: „Worüber sprechen wir, wenn wir über Datafizierung sprechen?“ Die drei Methodenassemblagen adressieren, erstens, Datenrepräsentationen und wie Menschen diesen begegnen; zweitens, Dateninfrastrukturen und wie diese durch Datenbewegungen Relationen herstellen; und drittens, Regime der Datafizierung und wie diese in der Gesellschaft verhandelt werden. Damit erweitert Irina mit ihrer Dissertation methodologisches Vokabular der Datenstudien und leistet einen Beitrag zum besseren Verständnis empirischer Datafizierungsprozesse.

Wir freuen uns, Irina als Mitarbeiterin im AID-Team zu begrüßen!

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